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Rehabilitation und Therapie bei Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine psychische Erkrankung, die oft mit einem hohen Leidensdruck einhergeht. Die gute Nachricht ist aber: Sie ist behandelbar.

Neben der Hilfe von Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Online-Angeboten gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Glücksspielsucht.

Warum eine Therapie wichtig und wirksam ist

Eine Glücksspielsucht kann sich negativ auf die Psyche, Beziehungen, Arbeit und finanzielle Stabilität auswirken. Eine Therapie hilft dabei, diese vielschichtigen Probleme systematisch zu bearbeiten.

Eine Glücksspielsucht lässt sich erfolgreich behandeln. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Suchthilfestatistik aus dem Jahr 2019. Demnach berichteten am Ende ihrer stationären Behandlung:

  • 87 Prozent der Patient:innen von einer deutlichen Besserung ihres Suchtverhaltens.
  • 82 Prozent der Patient:innen von einer Besserung ihrer psychischen Beschwerden
  • 79 Prozent der Patient:innen von einer Besserung ihrer Tagesstruktur und Freizeitgestaltung
  • 60 Prozent der Patient:innen von einer Besserung ihrer familiären Situation

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Der Begriff „Therapie“ umfasst bei der Behandlung von Glücksspielsucht verschiedene Maßnahmen und Settings.

Psychotherapie

Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung psychischer Erkrankungen durch speziell ausgebildete Fachkräfte. Bei Glücksspielsucht kann eine ambulante Psychotherapie durch niedergelassene psychologische oder ärztliche Psychotherapeut:innen erfolgen. Die Sitzungen finden in der Praxis der Psychotherapeut:innen statt. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten.

Ambulante und stationäre Rehabilitation

Die ambulante Rehabilitation wird auch bezeichnet als Wiedereingliederung, ambulante Reha oder ambulante Behandlung. Sie wird unter anderem in Tageskliniken oder Suchtberatungsstellen durchgeführt, die dafür zugelassen sind.

Die stationäre Rehabilitation findet in einer Fachklinik statt – meist in suchttherapeutischen oder psychosomatischen Rehabilitationskliniken. Die Betroffenen leben für mehrere Wochen in der Klinik und nehmen an einem festen Therapieprogramm teil.

Neben der Psychotherapie umfasst die ambulante oder stationäre Rehabilitation je nach Angebot der Klinik oder Beratungsstelle zum Beispiel:

  • ärztliche Betreuung und medizinische Versorgung
  • soziale und berufliche Beratung
  • Schuldnerhilfe
  • Sport- und Bewegungstherapie
  • Entspannungstechniken
  • Ergotherapie
  • tiergestützte Angebote
  • soziotherapeutische Angebote

In dem folgenden Text geht es hierbei vorrangig um die ambulante und stationäre Rehabilitation.

Was wird in einer Rehabilitation bei Glücksspielsucht gemacht?

Die Behandlung zielt neben der Veränderung des Spielverhaltens auch darauf ab, die zugrundeliegenden Ursachen und Folgen der Sucht zu bearbeiten.

Was genau Thema und Mittelpunkt der Therapie ist, hängt von der Therapieform, aber vor allem auch von einem selbst ab. Gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten können Betroffene eigene Therapieziele definieren.

In der Regel stehen bei der Behandlung aber folgende Themen im Mittelpunkt:

Motivation zur Veränderung

Viele Betroffene empfinden Glücksspiel als kurzfristige Entlastung oder Flucht vor Problemen. Langfristig bringt das Spielen allerdings Probleme wie Schulden oder Probleme in der Beziehung mit sich. In der Therapie geht es oft darum, dies für sich selbst einmal gegenüberzustellen. Und sich selbst die Frage zu stellen: “Was ist mir persönlich langfristig wichtiger?”. Es geht also um die Frage: “Warum möchte ich eigentlich aufhören?”.

Ursachen erkennen und bearbeiten

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Auseinandersetzung mit individuellen Ursachen der Sucht. Dabei geht es um die Frage: „Was hat bei mir dazu geführt, dass ich glücksspielsüchtig geworden bin?“

Häufige Ursachen sind zum Beispiel:

  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Probleme in der Stressbewältigung
  • Ungelöste Konflikte

Solche Ursachen werden dann gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten aufgearbeitet.

Umgang mit weiteren psychischen Erkrankungen

Nicht zuletzt werden auch weitere psychische Erkrankungen mitbehandelt. Depressionen, Angststörungen oder andere Belastungen sind bei Glücksspielsucht häufig. Sie werden in die Behandlung mit einbezogen.

Aufbau von Selbstkontrolle

Ziel der Therapie ist außerdem der Aufbau von Selbstkontrolle. Betroffene lernen, typische Risikosituationen zu erkennen und geeignete Strategien zu entwickeln, um Versuchungen zu widerstehen.

Auch Rückfallprävention ist ein zentrales Thema: Es wird geübt, mit Rückschlägen umzugehen.

Umgang mit Geld, Schulden und sozialen Problemen

Viele Betroffene haben durch das Glücksspiel Schulden aufgebaut. In der Rehabilitation werden finanzielle Themen gezielt angesprochen. Ziel ist es, einen realistischen Überblick über die eigene finanzielle Situation zu gewinnen und erste Schritte zur Schuldenregulierung einzuleiten.

Glücksspielsucht führt häufig zu sozialem Rückzug und Beziehungsabbrüchen. Aus diesem Grund wird in einer Therapie häufig auch an der Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen gearbeitet.

Veränderung von Denkmustern

In der Therapie lernen Betroffene auch, typische Denkfehler zu erkennen und zu korrigieren. Denn viele glauben, sie könnten den Ausgang eines Spiels beeinflussen. Etwa durch Können oder bestimmte Strategien. In einer Therapie wird erklärt, dass Glücksspiel rein zufällig abläuft und auf lange Sicht immer die Anbieter gewinnen.

Dabei wird reflektiert, wie man selbst Wahrscheinlichkeiten wahrnimmt. Dabei kann es zum Beispiel auch darum gehen, wem man die Verantwortung für Erfolge oder Misserfolge gibt. Also zum Beispiel dem Spielautomaten oder sich selbst.

Dieses Wissen hilft, eine realistische Einstellung zum Glücksspiel zu entwickeln und damit auch, sich vom Glücksspiel zu lösen.

Wer übernimmt die Kosten einer Rehabilitation bei Glücksspielsucht?

Die Kosten für eine Rehabilitation bei Glücksspielsucht werden in der Regel von der Deutschen Rentenversicherung übernommen, sofern die betroffene Person erwerbstätig ist.

Alternativ ist auch die gesetzliche Krankenkasse zuständig. Die Kostenübernahme umfasst sowohl ambulante als auch stationäre Rehabilitationsmaßnahmen, psychotherapeutische Behandlungen, die Nachsorge sowie Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung, zum Beispiel Umschulungen.

Für Berufstätige besteht während einer stationären Reha in der Regel ein Anspruch auf Übergangsgeld. In den ersten sechs Wochen wird das Gehalt meist vom Arbeitgeber weitergezahlt. Ist dieser Anspruch bereits aufgebraucht – zum Beispiel wegen einer vorhergehenden Krankheit – kann die Deutsche Rentenversicherung das Übergangsgeld übernehmen. Voraussetzung dafür ist, dass vor Beginn der Reha oder einer vorangegangenen Arbeitsunfähigkeit Einkommen erzielt und Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt wurden.

Das richtige Angebot finden und Antrag stellen

Der erste Schritt in Richtung Rehabilitation beginnt oft mit der Antragstellung.

Unterstützung erhalten Betroffene bei verschiedenen Stellen – zum Beispiel bei Hausärzt:innen, in den Sozialdiensten von Krankenhäusern oder in Suchtberatungsstellen.

Die Suchtberatungsstellen sind dabei die zentrale Anlaufstelle: Sie beraten kostenfrei, (auf Wunsch) anonym und helfen bei allen organisatorischen Fragen.

Suchtberatungsstellen unterstützen dabei, das passende Angebot zu finden – ob ambulant oder stationär – und vermitteln bei Bedarf den Kontakt zu geeigneten Kliniken oder Therapeut:innen. Außerdem helfen sie beim Ausfüllen und Einreichen der notwendigen Anträge an die Rentenversicherung oder Krankenkasse, die für die Kostenübernahme zuständig sind.

Um Suchtberatungsstellen in Ihrer Nähe zu finden können Sie das Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nutzen. Wenn Sie mit Suchtberatungsstellen lieber digital Kontakt aufnehmen möchten, können Sie diese über https://www.suchtberatung.digital/ online erreichen.

Spielsucht bekämpfen ohne Therapie

Auch abseits einer Therapie gibt es unterstützende Angebote, die beim Ausstieg aus dem Glücksspiel helfen können.

Suchtberatungsstellen sind dabei eine zentrale Anlaufstelle – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Sie helfen bei der Orientierung im Hilfesystem und können mit Ihnen gemeinsam Ihre Situation besprechen und Ihre persönlichen Fragen klären. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Auch wenn eine Therapie geplant ist, lohnt sich der Kontakt. Oft ist die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle der erste wichtige Schritt aus der Sucht.

Ergänzend steht auch das Online-Beratungsprogramm „Check Out“ zur Verfügung.  Kernstück von Check Out ist ein interaktives Tagebuch. Außerdem erwarten Sie spezielle Übungen zur Bewältigung von Spielproblemen. Unterstützt werden Sie dabei von einem qualifizierten und erfahrenen Beratungsteam. Auch hier ist die Teilnahme vollkommen kostenlos und anonym.

Auch Selbsthilfegruppen können ein Weg sein. In Selbsthilfegruppen können sich Betroffene mit anderen Betroffenen regelmäßig austauschen und gegenseitig stärken.

Ein weiterer Schritt kann die Spielersperre sein. Damit schließen sich Betroffene selbst vom Zugang zu vielen Glücksspielangeboten aus und können so Rückfällen vorbeugen.

Quellen:

  1. Bickl, A. M., Schwarzkopf, L., Loy, J. K., Grüne, B., Braun-Michl, B., Sleczka, P., Örnberg, J. C., & Kraus, L. (2021). Changes in gambling behaviour and related problems in clients seeking help in outpatient addiction care: Results from a 36-month follow-up study in Bavaria. Journal of Behavioral Addictions, 10(3), 690-700. https://doi.org/10.1556/2006.2021.00043
  2. Bundesministerium für Gesundheit. Glücksspielsucht. Gesund.Bund.de. URL: https://gesund.bund.de/gluecksspielsucht
  3. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Rehabilitation. URL: https://www.dhs.de/suchthilfe/rehabilitation/
  4. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). (2019). Suchtberatung – Zahlen und Entwicklungen 2018. Kurzbericht 1/2019. https://www.suchthilfestatistik.de/fileadmin/user_upload_dshs/05_publikationen/Kurzberichte/DSHS_Kurzbericht_2019_1_HD_PG.pdf
  5. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). (o. D.). Suchtmedizinische Reihe Band 6: Glücksspielsucht. URL:  https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/Suchtmedizinische_Reihe_6_Glu%CC%88cksspielsucht_BFREI.pdf
  6. LVR-Klinikum Essen. Sprechstunde für pathologisches Spielen und Sportwetten – Glücksspielsucht. URL: https://universitaetsklinik-essen.lvr.de/de/nav_main/erwachsene/klinik_fuer_abhaengiges_verhalten_und_suchtmedizin/ambulanz_4/ambulanz_fuer_verhaltenssucht/sprechstunde_fuer_pathologisches_spielen_und_sportwetten__gluecksspielsucht_/sprechstunde_fuer_pathologisches_spielen_und_sportwetten__gluecksspielsucht_1.html